Tag 1 – die Ankunft


Nach erfolgreichem Ausharren der Flugzeit erfolgte pünktlich um 10:00 Ortszeit die Landung am Flughafen Tokyo Narita. Da ich grundsätzlich meine Probleme mit dem Verrichten meiner menschlichen Notwendigkeiten abseits von 10 km Höhe habe, eilte ich sofort in das erste Japanische Superklo.

Die Japaner haben in meiner Abwesenheit den Familiensinn entdeckt und einen Multifunktions-Kindersitz in die Sitzkabine integriert. Da die Anweisungen wieder so herrlich Japanisch waren, habe ich für euch ein Foto geschossen:



Bitte schminken sie sich nicht, während sie beim Quersetzen des Kindes auf Kimme eine Zigarre rauchen

Überhaupt möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um ein wenig an diesem praktischen und jedem Menschen bekannten Vorgang noch ein bisschen etwas über Japanische Schreib- und Denkweise. erzählen. Nach der Ankunft im Hotel rissen mich die mühsam unterdrückten Flüche meiner Frau mich aus dem Post-Jetlag Schlummer, da die ärmste zwar ihren Körper in jeder erdenkbaren Funktion bespült und besprüht bekam, das Material des Anstosses aber davon sehr unbeeindruckt war. Im Gedenken meines vergebliche Fuji Beisteigungsversuches sichtete ich den Spülknopf. Dort war auch in der Tat links das Zeichen für „groß“ (Yama). Und kaum zog man den Hebel in die richtige Richtung, wurde aus Mr. Sprinkle ein Sturzbach der Erleuchtung.



Das Zeichen für Yama sieht aus wie ein Berg, unter dessen Spitze eine Wolkendecke ist. Da wird noch poetisch gedacht!

Da das thematisch ganz gut passt, möchte ich betonen, dass ich bestimmt kein Wetterflüchtling bin. Denn das Wetter hier in Tokio ist so, dass ich liebend gerne mal den „Yama“ Hebel ziehen möchte. Entsprechend konnten meine Frau und ich uns ganz der Herausforderung eines Schirmschlosses widmen. Dummerweise hatte das Hotel ein neues Prinzip, also rätselte ich stur, bis ein freundlicher älterer Herr meiner erbarmte und mir das einmal zeigte.



Da muss man nur den Schirm durch diese Lasche ziehen… (der Buckel kommt übrigens vom Kapuzenpulli !)

Ansonsten haben wir heute nicht mehr viel geschafft. Wir haben noch ein schönes Foto vom Tokyo Tower gemacht, sind bei strömendem Regen durch Roppongi geirrt, und sind anschließend trotz aller guten Vorsätze an unserem ersten Tag gleich bei Yoshinoya eingekehrt, da ich ohne meinen Freund und Übersetzer Max doch für den ersten Tag ein wenig mit der Essenauswahl überfordert war. Aber man kann sagen was man will – trotz dem schlechten Gewissen, als verheirateter Mann bei einem perfekten Junggesellenrestaurant zu Speisen (günstig, große Portionen) – ein heißes Essen nach drei Stunden Dauerregen macht jedes Frauenherz glücklich. Da hat mir Imogen sogar verziehen, dass ich das befragen von Passanten meide wieder Teufel das Weihwasser. Aber nach der ersten Aktion, und gebanntem Warten trotz Zeitdrucks auf einen freundlich lächelnden Angestellten, der den mir bekannten „verdammt, ich hab keine Ahnung und der geht erst weg, wenn er eine Antwort hat“ Singsang summte, war mein Bedarf nach ausführlicher Unterhaltung bei Zeitdruck gedeckt.

Und wo ich bei Zeitdruck bin – so langsam schließe ich für den ersten Tag, da es Morgen schon sehr früh losgeht. Ich freue mich schon jetzt, mit meiner Frau, die Teilzeitvegetarierin ist, den größten Fischmarkt der Welt anzuschauen!



Tokyotower bei Nacht und Regen.

 

Lost in Roppongi

 

So lieb werdet ihr angeschaut, wenn ihr nach strömendem Regen zumindest irgend etwas heißes organisiert. Gesponsort vom Internationalen „Das da bitte !“

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