I.Redewendungen
Betsu-Betsu
Wenn man gemeinsam Essen geht, gibt es öfters eine Sammelrechnung. Mit Betsu Betsu bekommt man getrennte Rechnungen.
Chotto matte
Einen Moment bitte. Hört man eigentlich ständig, ob im Laden, an Türen oder wenn man verzweifelt gegen eine Klotür hämmert.
Chotto wakarimasu
‚Ich verstehe wenig‘. Mein Lebensretter. In Japan wird man meistens auf japanisch angesprochen, da Japaner davon ausgehen, dass der Besucher die Sprache beherrscht. Zu einem ‚Do you speak english‘ kommt man gar nicht, außerdem wird das ungern gesehen. Mit einem ‚Sumimasen, chotto wakarimasu‘ ist man aus dem Schneider, und wird auch ausgesucht freundlich behandelt. Es wird nicht erwartet, das man gut Japanisch spricht, aber über guten Willen freuen sie sich sehr.
Gaijin
Kommt von Gai (Gaikoku, Ausland) und Jin (Mensch). Fremder, Ausländer. Japaner haben von jedem Volk eine ganz bestimmte Vorstellung, und was nicht passt, wird passend gemacht. Als Doitsu-Jin (Deutscher) hat man z.b. Würstchen und Bier zu mögen, sollte blond sein und etwas ungehobelt. Allgemein ist ein Gaijin ein Westler, und damit groß, breit und vor allem ungewaschen. Das Baden ist sehr tief in der Japanischen Kultur verbreitet, und für die Japaner stinkt selbst ein gut gepflegter Europäer ziemlich animalisch.
Ganbatte!
‚Sei stark‘. Wird in Japan verwendet um jemandem Mut zu schenken oder ihn anzufeuern.
Gomenasai!
Verzeihen Sie mir! Während „Sumimasen“ eher für das Erwecken von Aufmerksamkeit genutzt wird, kann man sich mit diesem Wort anständig entschuldigen.
Hidari
Links. Nicht das es was bringt, weil selbst Einheimische meistens bei den Wegbeschreibungen kapitulieren.
Konitchiwa und Sayonara
Hallo und auf wiedersehen. Unter Freunden kann man sich auch mit Chaaameeee verabschieden. Wenn man sich das erste Mal trifft, stellt man sich mit ‚Hajimemashite, xxx desu. Dozo yoroshiku.‘ vor. Arme nach unten am Körper lassen, Hände an die Seiten und tief verbeugen, dann erspart man sich fünf Minuten unbeholfenes Händeschütteln.
Kanpai
… wird beim Zuprosten gerufen.
Kore wa
‚Das da‘. Hervorragend um etwas zu bekommen, dessen Namen man nicht kennt. Mit ‚Kore wa nan desu ka‘ kann man fragen, was etwas ist.
Kowei
Erschreckend, kann auch ängstlich heißen. Wird gerne mit Kawai verwechselt, das ’süß‘ oder ‚hübsch‘ bedeutet. Da kann man sich bei einem gut gemeinten Kompliment schnell in die Nesseln setzen, wie unser Amerikaner Ryan, der das gerne macht.
Kudasai
Korrekt o kudasai,aber das o wird an das Objekt gehängt. Beispiel: ‚Kore o hitotsu kudasai‘ bedeutet ‚Eines hiervon bitte‘.
Masúge
Geradeaus. Sehr lustig einem Japaner dieses deutsche Wort beizubringen.
Migi
Rechts. Siehe Hidari zum Nutzen.
Mite!
Kuck mal! Habe ich auf dem Wanderweg bei Kamakura bei jeder zweiten Blüte von Mini gehört, meistens gefolgt von einem SUGOI oder einem Kawai.Übrigens scheint das „oh mei ist das aber süß“ Gurren von Frauen international genormt, wobei es da in Japan bestimmt eine Behörde für gibt.
Oishi
Lecker! Einen guten Koch darf man damit beglückwünschen.
Onagaishimasu
Bitte! Während kudasai eher ein „das hätte ich gern“ ist, bittet man mit „onagaishimasu“ um einen Gefallen.
Onaka
Magen, Bauch. Wenn man pappsatt ist, darf man ‚Onaka ippai‘ rufen. Ausserdem gibt es hier das Sprichwort onaka ippai, yume ippai, ‚Voller Bauch, volle Träume‘.
Sumimasen!
‚Verzeihung‘ oder ‚Entschuldigen Sie bitte‘. Ist überall einsetzbar, ob beim Anrempeln in der U-Bahn, beim Herrufen des Kellners im Restaurant oder wenn man gerade eine Tempelanlage entweiht hat, da man als schmutziger Gaijin auf einen heiligen Flecken Erde gestapft ist.
Sugoi!
Oder noch besser Suuuugooooooooii! Soviel wie GEIL! oder GENIAL! Kann man zu allem sagen, was man toll findet. ACHTUNG: Mit entsprechnendem Tonfall kann dieses Wort auch ’schrecklich‘ heissen….
Yoshinoya
Bekannte Restaurantkette, in der es Schüsseln mit Reis und Fleisch/Fisch gibt. An sich die Hauptnahrungsquelle für einfache Reisende wie mich.
II.Stadtteile in Tokio
Tokio ist RIESIG, und die einzelnen Stadtteile sind fast schon eigenständige Städte. Die Fahrt von einem Stadtteil zum anderen in der Metro kann schon mal 20 Minuten dauern.
Hier mal die Distrikte, zu denen ich bisher was sagen kann:
Ueno/Asakusa:
Eines der ältesten Viertel. Hier gibt es noch sehr traditionelle Märkte mit winzigen Verkaufsbuden und verwinkelten Gassen. Sehr charmant, und neben dem schönen Park in Ueno gibt’s auch einen Streichelzoo.
Chiyoda:
Das Viertel, in dem der Kaiserpalast steht. Da es verboten ist, dass dieses Gelände auf irgendeine Weise angetastet wird, mussten alle U-Bahnen um dieses Viertel herum gelegt werden, was streckenweise wüste Umsteigereien notwendig macht.
Ginza:
Die Nobelgegend zum Shoppen. Hauptader ist die 5th Avenue, die ganz unverblümt nach dem New Yorker Vorbild benannt wurde. Man findet dort einige Läden mit wenigen Handverlesenen Produkten, an denen keine Preisschilder mehr hängen. Wer fragen muss kann sichs eh nicht leisten…
Shibuya:
Shopping und Weggehen. Im Allgemeinen das Vergnügungsviertel für jüngere Semester (18-24), als alter Gaijin ist man dort eher fehl am Platz. Trotzdem ein absolutes Muss, da dort die verrücktesten Outfits getragen werden und der ganze Stadtteil alles bietet, was man sich unter Tokio vorstellt.
Shinjuku:
Ebenfalls sehr laut und bunt, aber das Publikum ist deutlich anders. Es gibt hier tolle Restaurants und Karaoke Bars, aber der Großteil dieses Stadtteils besteht aus Liebeshotels und Girls Clubs. Dort lassen sich ältere Geschäftsmänner von hübschen jungen Mädchen ihre Drinks eingießen, mehr aber auch nicht. Als Gaijin kann man sehr entspannt durch das Viertel gehen, da die sonst sehr aufdringliche Recruiter (Kerle die Leute von der Straße in die Clubs ziehen) einen komplett in Ruhe lassen. Ich empfehle diesen Stadtteil trotzdem eher in Begleitung eines Einheimischen zu durchwandern, der die wenigen, dafür richtig guten Kneipen und Restaurants kennt, in denen man als Ausländer freundlich empfangen wird.
Roppongi:
Mehr oder weniger der Ballermann Tokios. Da in diesem Viertel viele Botschaften untergebracht sind, hat man hier einen hohen Gaijin-Anteil. Wenn man die naiv-fröhlichen Massen in Shibuya und Shinjuku gewöhnt ist, ist der Kulturschock von sturzbetrunkenen Iren, Engländern usw. schon erstmal groß. Es gibt viele Bars und Clubs, die selbst vor Flatrate-Saufparties nicht zurückschrecken. Ich denke man kann eine schöne Zeit in Tokio haben, ohne hier gewesen zu sein.
Roppongi Hills:
Ein Einkaufszentrum, das im Endeffekt ein eigener Stadtteil ist, und so groß, das es eigene Fremdenführer dafür gibt. Obwohl es direkt in Roppongi liegt, ist es ein krasser Gegensatz: Kaum Gaijin, dafür alles extrem stilsicher. Die Innenarchitektur ist wirklich ein Schmaus für jeden, der das zu schätzen weiss.
Soviel zum ersten Überblick, Fragen beantworte ich gerne, und werde die dann hier sammeln.